Aus unserem Dojo wurde Franz Herrmann vom S.K.I.D. als Teilnehmer zur Karate-EM in Griechenland nominiert. Im Folgenden ein paar Zeilen seiner Erlebnisse und Erfahrungen. Viel Spaß beim Lesen.
Der Anreisetag verlief erstmal ohne Probleme. Wir sind gegen 18 Uhr auf Kreta gelandet und dann etwa zwei Stunden mit dem Bus bis zum Hotel gefahren. Eigentlich dauert die Strecke nur etwa 20 Minuten, aber der Bus hat an vielen Hotels gehalten und Leute aussteigen lassen. Als wir endlich eingecheckt hatten, haben wir uns direkt auf den Weg zum Essen gemacht, wo die anderen schon gewartet haben.
Der erste Tag auf Kreta war für mich recht entspannt. Wir haben um 7:30 Uhr gefrühstückt. Danach mussten Uwe und die Coaches zur Registrierung. In der Zwischenzeit habe ich mit den Toriis Karten gespielt und wir haben einen Spaziergang gemacht, um die Insel ein bisschen zu erkunden. Anschließend sind wir zum Wiegen gegangen und haben unsere Akkreditierung erhalten. Danach waren wir noch auf einem Fußballplatz trainieren und sind dann nochmal ins Meer gehüpft.
Am nächsten Tag hatten wir unser erstes Training auf den Tatamis. Das war auch schon alles.
Am Freitag ging dann der Wettkampf für die Junioren und Masters los. Das bedeutete: um 6:30 Uhr frühstücken und dann alle zur Halle.
Marcus hat bei Kata Einzel den 3. Platz erreicht. Anna-Maria wurde 2. in Kumite Einzel. Roman kam auf Platz 3 in Kumite Einzel, und Micha auf Platz 2.
Bei den Junioren konnte sich Illary von Ouchi ein paar Runden durchkämpfen und schaffte es unter die letzten Acht. Die beiden Kashiwa-Mädels sind, glaube ich, in der ersten Runde ausgeschieden – aber sie haben mal so richtig internationale Luft geschnuppert. Dann ging auch schon der lange Tag zu Ende.
Am Samstag war ich an der Reihe. Da ich nur im Kumite gestartet bin, hatte ich bis 13 Uhr erstmal “frei”. Bei Kata ist, glaube ich, nur Paul eine oder zwei Runden weitergekommen. Ich habe mich in der Zwischenzeit mental und physisch auf meinen Kampf vorbereitet.
Mein Gegner war ein Belgier. Den Kampf habe ich leider mit 2:0 verloren. Ich habe nur eines meiner zwei persönlichen Ziele erreicht. Ich wollte die ganze Zeit kämpfen und nicht nach einer Minute rausfliegen, weil mein Gegner drei Waza-ari erzielt hat – das habe ich geschafft. Mein zweites Ziel war es, mindestens einen Waza-ari selbst zu erzielen. Das habe ich leider knapp nicht geschafft. Ich habe aber einen Mae-Geri so gegen den Ellbogen des Belgiers getreten, dass mein Fuß komplett blau wurde und am Abend geschwollen war.
Am Sonntag bin ich mit einem dicken, blauen Fuß aufgewacht. Ich konnte nur auf der Innenkante laufen und schon gar nicht springen. Das hat mich ziemlich frustriert, weil ich gerne im Team-Kumite gestartet wäre, um einfach Erfahrung zu sammeln. Dafür musste dann Tommy ran, obwohl er vom Vortag ein “kaputtes” Knie hatte.
Unsere Gegner waren die Griechen – das bedeutete, dass die komplette Halle gegen uns war. Aber wir Deutschen haben eine super Leistung gezeigt. Paul war der Erste und hat seinen Kampf direkt gewonnen. Danach kam Malte, der leider verloren hat. Dann wäre eigentlich ich gekommen, aber Tommy musste einspringen – und er hat das großartig gemacht! Ich bin wirklich tief beeindruckt, wie er den Griechen besiegt hat. Ich muss ehrlich sagen: Mit meinem Fuß hätte ich das auf keinen Fall geschafft.
Als Nächstes war Hannes an der Reihe. Er hat leider ganz knapp verloren, wobei ich ehrlich sagen würde, ich hätte ihn als Sieger gesehen – aber egal. Die letzte Hoffnung war Emilio, aber auch er konnte ganz knapp nicht gewinnen. So sind wir in der ersten Runde gegen die Gastgeber rausgeflogen.
Trotzdem waren die Trainer super stolz auf uns.
Bei den Masters gab es bessere Neuigkeiten:
Roman und Andy erreichten im Yakusoku Kumite den zweiten Platz. Marko, Andy und Roman holten den 3. Platz im Team-Kata, und Micha, Roman und Markus den 3. Platz im Team-Kumite. In der letzten Runde haben wir die Österreicher besiegt, die dadurch den 4. Platz belegten.
Bei der Party danach haben wir viel gelacht, getanzt und Spaß gehabt. Ich war dann gegen 2 Uhr im Bett, andere sind noch in einen Pub gegangen und erst gegen halb vier ins Bett gekommen.
Am Montag hätte ich fast das Frühstück verschlafen. Dann ging es wieder in den Bus und zum Flughafen. Im Flugzeug hatte ich das Glück, am Notausgang zu sitzen, wodurch ich ein bisschen mehr Beinfreiheit hatte. Vom Flughafen in Berlin ging es in den Zug und um 19:30 Uhr sind wir wieder in Löbau angekommen.


































